Experimentelle Workshop-Reihe // Sept. 2021 // Klipphausen, OT Taubenheim
Phase 1 Zukunftsstadt-Förderung
An drei Wochenenden im September haben wir Dresdner*innen dazu eingeladen, mit uns und in Begleitung von Handwerker*innen vermeintliche Bauabfälle gemeinschaftlich rückzubauen und aufzubereiten.
In unserem Experiment mit klar abgestecktem Rahmen haben wir mit aktionswilligen Bürger*innen und unter Anleitung handwerklicher Referent*innen einen konkreten ersten Schritt in eine „andere“ Wirklichkeit gewagt. Alle, die sich als „Macher*innen“ verstehen, konnten sich hier wirkungsvoll entfalten und im Kleinen ganz konkret Ressourcenschutz & Kreislaufwirtschaft anpacken. Dabei haben wir ausdrücklich alle Menschen zur Teilnahme an dem Projekt eingeladen. Damit sollte ein niederschwelliges Angebot zum Thema der Zirkularität ermöglicht werden, an dem sich ohne Fach- oder Sprachkenntnisse teilhaben lässt.
Baustelle
Die Suche nach einer geeigneten Baustelle hat sich in Dresden als sehr schwierig herausgestellt. Die größte Sorge der Bauverantwortlichen war die Versicherung der Workshop-Teilnehmer*innen als Laien auf der Baustelle. Wir hatten sehr großes Glück, dass wir vom Architekturbüro Reiter Architekten GmbH an das Pfarrgut Taubenheim vermittelt wurden. Dieses baut in Taubenheim (Klipphausen) gerade ein Gebäude zu einer Biobäckerei um. Hier war in guter Zusammenarbeit die Durchführung unserer Workshops möglich.
Workshop-Aufbau
Fokus der Workshops war es, eine Möglichkeit zum „Hands-On“ und Ausprobieren verschiedener Rückbau-Techniken zu schaffen. In jedem Workshop wurde die Baustelle zunächst individuell begangen, um das Auge für rückbaubare und wiederverwendbare Bauprodukte zu öffnen. Die Ergebnisse der Begehung wurden dann in der großen Runde vorgestellt und diskutiert. Damit entstand ein erster Austausch über die Möglichkeiten und Perspektiven, aber auch die derzeitigen Hemmnisse zur Wiederverwendung von vermeintlichen Bauabfällen. Der Fokus der Diskussionen hat sich bei jedem Workshop anders entwickelt und war geprägt durch die teilnehmenden Personen und ihre Hintergründe. Fazit war jedoch bei allen drei Workshops, dass theoretisch sehr viel in einen Kreislauf zurückgeführt werden kann!
Gemeinsam mit den handwerklichen Referent*innen wurde in den Rückbau-Phasen überlegt, wie die einzelnen Bauprodukte zerstörungsfrei rückgebaut werden können. Die Überlegungen wurden im Anschluss direkt ausprobiert, dabei konnte jedoch nicht immer eine anfängliche ungewollte Zerstörung vermieden werden. Insgesamt konnte allerdings der Großteil der rückgebauten Bauprodukte so zurückgebaut werden, dass eine Wiederverwendung möglich ist!
Dokumentation
Die Erfahrung der Teilnehmer*innen sollten in verschiedenen Formaten festgehalten werden. Zum einen wurden die Rückbau-Schritte und das notwendige Werkzeug fotografiert. Zum anderen sollten die Teilnehmer*innen von uns vorbereitete Bauprodukt-Steckbriefe ausfüllen, die neben Produktbeschreibung, Informationen zum Rückbau (Zeitumfang, Werkzeuge) und notwendigen Aufbereitungsschritten auch Wiederverwendungsmöglichkeiten, Probleme und persönliche Erfahrungen mit abfragten.

Von den Workshop-Erfahrungen der Teilnehmer*innen und den rückgebauten Bauprodukten könnt ihr euch in unserer Ausstellung RÜCK-BAU-SCHAU ab dem 22.10.21 selbst ein Bild machen und sogar die Bauteile im Anschluss an die Ausstellung mitnehmen und wieder einbauen!
  • Diskussionsrunde
    Foto: TZB // Sept. 2021 // Klipphausen, OT Taubenheim
  • Rückbau Fenster
    Foto: TZB // Sept. 2021 // Taubenheim (Klipphausen)
  • Rückbau Keramik-Fliesen
    Foto: TZB // Sept. 2021 // Taubenheim (Klipphausen)
  • Rückbau Innentür
    Foto: TZB // Sept. 2021 // Taubenheim (Klipphausen)
  • Rückbau Terrazzo-Fliesen
    Foto: TZB // Sept. 2021 // Taubenheim (Klipphausen)
Mitmachen