Für die RÜCK-BAU-SCHAU haben wir gerettete Bauprodukte in den Räumen des Zentrum für Baukultur Sachsen in Szene gesetzt. Den 'Exponaten' wurden wissenschaftliche Inhalte zu Materialkreisläufen, aber auch persönliche Perspektiven auf Rückbau & Re-Use kontextuell zur Seite gestellt.

Grundlage der Ausstellung waren die im Rahmen unserer Rückbau-Workshops gewonnene Bausubstanz. Die Besuchenden waren eingeladen, sich selbst ein Bild über den Wert der Baustoffe zu machen. Zugleich wurden das Material zur Wiederverwendung nach Ausstellungsende angeboten - ein Versuch, aus Besucher*innen direkt Bautätige zu machen. Zwar haben wir nicht alle, aber zahlreiche Baustoffe so weitervermitteln können. Nur ein kleiner Teil der 2,4 Tonnen Material landete bei Entsorgungsunternehmen. Die neuen Einsatzorte & Nachnutzer*innen möchten wir künftig auf unserer Website vorstellen.

Mittels Ausstellung unseres Rückbau-Materials haben wir unser Anliegen auf der städtischen Bühne sichtbar (Meso-Ebene) gemacht. Es erfolgte eine Verknüpfung zwischen Mikro-Ebene (Erfahrungsberichte Workshop) und Makro-Ebene („Urban Mining“, „Materialkataster“, „Anthropogenes Lager“). Erfahrungswissen der bürgerschaftlichen Akteur*innen, Beiträge aus der Praxis und Forschungserkenntnisse wurden dem Material gleichberechtigt zur Seite gestellt, um auf Augenhöhe in Diskurs zu treten. Es wurden gegenläufige Ansichten, Widersprüche und Hindernisse, aber auch Kooperations- und Handlungspotentiale besprochen. Ein Werkstattgespräch schuf zusätzlich Öffentlichkeit und Austausch, um das Thema gemeischaftlich weiterzudenken. Die Ausstellung diente aber auch dem handfesten Ziel, das Material in laufende Bauvorhaben im Raum Dresden weiterzuvermitteln. Jede*r wurde eingeladen, nach Ausstellungsende Material bei Bedarf zu übernehmen bzw. kreativ in eigene Vorhaben zu integrieren. Dadurch konnten wir exemplarisch Materialkreisläufe schließen. Durch Mitwirken Vieler konnte so innerhalb eines verbindlichen Ausschnittes unserer Umwelt ein nachhaltiger Umgang mit funktionslos gewordenen baulichen Artefakten gefunden werden.

Das Projektes wurde durch Landeshauptstadt Dresden im Rahmen des Bürger*innenbeteiligungsprozess Zukunftsstadt-Dresden finanziell gefördert.